Das Klinikgelände

Dienstag, 22. Juni 2010

Gestern habe ich meiner Chefin die Reservierungsbestätigung für meine Kur gegeben. Vor der Kur habe ich ja 3 Wochen Urlaub. Um meiner Chefin und meinen Kollegen entgegen zu kommen, hab ich angeboten, dass ich halbe Tage arbeiten komme, dann bin ich nicht zu lange weg. Meine Chefin sagte nur: Nein, Du musst mind. 2 Wochen zusammenhängend Urlaub nehmen und den nimmst Du auch! Also bin ich ingesamt fast 6 Wochen weg. Ich fand das unheimlich lieb von ihr, denn wenn ich in dem Mutter-Kind-Kur-Forum lese, was manche Mütter Probleme mit ihren Arbeitgebern haben, dann kann ich mich wirklich glücklich schätzen. Meine Teamchefin ist einfach super und unbezahlbar.



Nun muss noch alles andere so super klappen und dann kann ich mich richtig auf die Kur freuen. (Warte noch auf Finanzamtrückzahlung, muss die Fahrkarte noch kaufen und und und).

Montag, 14. Juni 2010

Heute musste ich meine Tochter bremsen. Sie hat angefangen, die Kurkiste zu befüllen. Die Kiste habe ich hingestellt, um Dinge hineinzutun die ich für die Kur benötige. Meine Tochter hat gleich alles was ihr in die Hände kam, reingetan. Nun gab es eine Mordsdiskussion, warum die Kiste da steht und sie nicht für ihre Spielsachen gedacht sind.

Mittwoch, 9. Juni 2010

So, heute nochmal in aller Ruhe die Fibel der Klinik durchgelesen. Sind gute Tipps dabei und erklärt eigentlich so ziemlich alles, was man wissen muss. Jetzt habe ich erst mal alles beiseite gelegt. Ich mach mich ja selbst verrückt. Am liebsten hätte ich meine Koffer schon gepackt und würde morgen los fahren. Mich nervt hier so einiges und man merkt, dass ich sehr gereizt bin.

Ich werde jetzt gleich erst mal duschen und dann in mein Bett gehen. Vielleicht klappt es heute mit dem Schlafen besser.

Vorgeschichte





Seit dem 19.04.10 bin ich nun zu Hause. Krankgeschrieben weil, total ausgebrannt. Warum? Weil ich blöd war und nicht auf mich selbst geachtet habe. Zu Hause bin ich Supermutti. Ohne die läuft nichts. Ich habe einen 22jährigen Sohn, eine 8jährige Tochter und einen Freund, den viele als mein 3. Kind bezeichnen. Es hat sich bei mir wohl so eingepegelt, dass die Hausarbeit an mir hängen bleibt, und dass obwohl ich auch arbeiten gehe. Meine Tochter wurde letztes Jahr mit ADS diagnostiziert und wieder blieb alles an mir hängen. Mein Freund nutzt jede freie Minute und sitzt vor dem PC. Darauf angesprochen verneint er: "Ich bin NICHT WOW-süchtig!"



Meine Arbeit befindet sich in einem Call Center. Nein, keines der unseriösen. Meines ist in Inhaus-CallCenter einer grossen Versicherungsgesellschaft. Zwar bietet der Arbeitgeber uns einiges, aber es ist leider auch einiges im Argen. Darauf möchte ich aber öffentlich nicht eingehen, denn solche Dinge sollten intern geregelt werden. Ich habe super Teamkollegen und eine klasse Teamleitung. Wenn ich diese Personen nicht hätte, dann wäre es noch schlimmer.

Leider habe ich nicht auf die Anzeichen in meinem Körper geachtet und dann hats mich einfach umgehauen. Mein Körper wollte nicht mehr.

Meine Ärztin hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und erst einmal tüchtig mit mir geschimpft. Ich kam mir vor als wäre ich wieder ein kleines Kind. Dann hat sie Überweisungen für alle möglichen Ärzte ausgestellt, mich erst einmal für lange Zeit krankgeschrieben und gesagt Schluss, nun wird eine Mutter-Kind-Kur beantragt. Gesagt getan, der Antrag wurde ausgefüllt und weggeschickt und 2 Wochen später kam die Zusage. 2 Wochen später hatte ich die Unterlagen mit der Reservierungsbestätigung in der Hand und am 18.08.10 gehts in die Kur.

Ich werde hier so ein bisschen den Vorkurkoller beschreiben und dann, wenn möglich, jeden Tag von der Kur aus etwas schreiben.